Die SynKo „Szenarien“

Dr. Elke Hildebrandt, Co-Vorsitzende der Synodalkommission „Szenarien Ordination von Frauen“, berichtet über Aufgaben und Tätigkeit dieser Arbeitsgruppe

Die 15. Kirchensynode der SELK, die im Rahmen ihrer 1. Sitzung 2023 in Gotha tagte, hatte über das Thema der Ordination von Frauen (OF) zu beraten (Anträge 410 – 421). Letztlich schlug der zuständige Arbeitsausschuss, in dem verschiedene Positionen vertreten waren und u.a. unser Bischof Hans-Jörg Voigt Mitglied war, den Leitantrag 410.05 einstimmig zur Verabschiedung vor. Die Kirchensynode beschloss ihn mit großer Mehrheit. Wesentliche Inhalte:

Ausgehend vom Antrag des Allgemeinen Pfarrkonvents (APK) nimmt sie den „Atlas Frauenordination“ an als Neuansatz, der helfen will, „in einer bisher überwiegend konträr geführten Debatte die jeweiligen Lehrmeinungen zur Frage der FO besser zu verstehen und zu tolerieren“ (1). Dabei betont sie den hohen Wert der kirchlichen Einheit unserer Kirche, da „Vertreter beider Positionen … in der SELK ihre geistliche und kirchliche Heimat“ sehen (2). Die Synode nimmt die gegensätzlichen theologischen Positionen zu einer gemeindebezogenen Einführung der OF[1] zur Kenntnis und entspricht der Bitte des 14. APK, „vor dem Erwägen einer eventuellen Änderung von Artikel 7 (2) GO und Einfügung von Artikel 7 (3) die möglichen Szenarien nach „Atlas Frauenordination“ Kap. 7 zu beraten, zu den Szenarien Modelle lebbarer Kirchenstrukturen zu entwickeln (inklusive kirchenrechtlicher Entscheidungswege und möglicher Folgen) und zu priorisieren.“ Dazu wurde eine Synodalkommission eingesetzt (3).[2]

Diese soll außerdem „Erfahrungen und Voten – möglichst der Gemeindeversammlungen“ sammeln, damit diese in ihre Arbeit einfließen können. Dazu waren die Gemeinden gebeten, den Atlas Frauenordination „unter Berücksichtigung des Neuansatzes des gegenseitigen Verstehens und Tolerierens“ breit zu beraten (4).  

Aufgrund dieses Auftrags arbeitet die Synodalkommission „Szenarien OF“ an den Modellen lebbarer Kirchenstrukturen und wertet die Voten der Gemeinden aus. Anlässlich der 2. (digitalen) Tagung der Kirchensynode am 21./22.06.2024 legte sie einen Zwischenbericht vor, der von den Synodalen entgegengenommen und diskutiert wurde (5).

Damit die Gemeinden der Bitte der Kirchensynode nachkommen können, schrieb die Synodalkommission den Gemeinden Ende September 2023 einen Brief. So wurden alle Gemeinden umfassend informiert und erhielten einen Vorschlag für die Befassung mit dem „Atlas Frauenordination“.

Sehr wichtig ist uns als Synodalkommission das Gebet für unsere Kirche, wie es im Leitantrag erbeten wird (6). Ein Vorschlag befindet sich auf S. 7 des Briefes an die Gemeinden. Dankbar sind wir in der Kommission dafür, dass wir im Sinne des Neuansatzes in einander wertschätzender Weise miteinander arbeiten können.


[1] „3. Der 14. APK hat eine konträre theologische Antwort zur Frage der 14. KS gegeben, ob ein Artikel 7(3) GO dem Bekenntnisstand der SELK widerspräche, wenn er eine Ordination von Frauen ermöglicht, sofern deren Tätigkeit allein in Gemeinden/Pfarrbezirken erfolgt, die der FO ausdrücklich zugestimmt haben. Für einen Teil der Pfarrerschaft wird dadurch dem Bekenntnisstand der Kirche widersprochen, für einen anderen nicht.“

[2] Friederike Bock (Hannover, Vorsitzende der Synodalkommission Recht und Verfassung), Dr. Elke Hildebrandt (Konstanz), Kirchenrätin Dr. Silja Joneleit-Oesch (Frankfurt/Main – konnte sich berufsbedingt leider nicht aktiv beteiligen), Propst Burkhard Kurz (Farven), Pfarrer Mark Megel (Steinbach-Hallenberg), (ehemaliger) Kirchenrat Michael Schätzel (Hannover), Pfarrer Daniel Schröder (Steeden), Superintendent Michael Voigt (Guben) und Christof von Hering (Kronshagen, Vorsitzender der Synodalkommission Haushalt und Finanzen)

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